Was bedeutet "Handystrahlung"?
Aktualisiert: 22. Feb. 2022
Strahlt Dein Mobiltelefon? Klar: Mit coolen Design, Super-Kamera und tollen Features, die wir alle lieben und die unser Leben einfacher machen. Darüber hinaus stahlt Dein Handy unbemerkt elektromagnetische Informationen. Kann Dich diese Strahlung beeinflussen oder sogar krank machen?

Alle Deine Posts, Telefonate und Apps kommunizieren. Das erfolgt über elektromagnetische Übertragung zwischen Deinem Handy und der nächstgelegenen Funkstation.
Dabei vergessen wir gern: Diese "Handystrahlung" funkt und funkt und funkt immer und durch uns hindurch – Um das um so durchdringender, je näher wir unser Mobiltelefon am Körper tragen.
Dass uns diese Strahlung beeinflußt, spüren wir spätestens dann, wenn wir länger telefonieren: unsere Ohren und das umliegende Gewebe werden warm und es fühlt sich unangenehm an. Warum ist das so? Ganz einfach: Die Stahlung, die während unseres Telefonats elektromagnetisch entsteht, beschießt unsere Zellen im direkten Umfeld. Die Sende-Energie, die dabei aktiv wirkt, beschießt die Zellen im direkten Umfeld der Sendequelle. Und das hat Folgen …
Was ist eigentlich "Handystrahlung"?
Verwenden wir ein Mobiltelefon (oder ein schnurloses DECT-Telefon, aber auch unser LAN und WLAN!), baut das Gerät zur nächstgelegenen Antenne ein sog. hochfrequentes elektromagnetisches Feld auf (landläufig Mikrowellen-Strahlung genannt). Diese Felder können wir Menschen nicht sehen im Gegensatz zu beispielsweise Lichtwellen. Unser Telefon baut ein solches Feld bei jeder Kommunikation auf.
Diese Art der Strahlung ist (im Gegensatz zu Röntgenstrahlen) "nicht ionisierend". D.h. sie ist zu schwach, um unsere Atome oder Moleküle aus ihren chemischen Verbindungen zu lösen.
Die Wärme, die wir am Ohr fühlen, entsteht aber genauso, wie unser Essen warm wird – durch Mikrowellen-Strahlen.
Ist diese Strahlung schädlich oder gefährdet sie unsere Gesundheit?
In Deutschland entscheidet das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) darüber, was bezüglich Strahlung offiziell als Gefährdung gilt. Und das BfS ist der Ansicht, dass Handystrahlung an sich unbedenklich ist. Hier gibt es mehr Infos dazu.
Diese Ansicht gewinnt das Amt durch selbst durchgeführte, international genormte Tests (Normung), die auf den Empfehlungen der WHO basieren.
Schließlich steht Handystrahlung im Verdacht das menschliche Erbgut direkt zu verändern, Krebs auszulösen und die Hirnströme direkt zu zu stören.
Von Amts wegen und wissenschaftlich anerkannt ist, dass hochfrequente elektromagnetische Felder Gewebe erwärmt. Über alle anderen Themen – sei das Krebs, Einfluss auf unser Erbgut oder die Schädlichkeit auf unsere Hirnströme – gibt es aktuell keine eindeutigen – geschweige denn gesicherten – Erkenntnisse. Es wird weiter diskutiert …
Die Frage liegt nahe: Wird hier seit über 20 Jahren eine Diskussion geführt, die zu gar keinen klaren Ergebnissen kommen will?
Fazit: Hör in Dich rein …
Die Einfluss-Faktoren sind komplex, die hochfrequente elektromagnetische Felder auf unsere allgemeine Befindlichkeit, unsere Psyche und vor allem unseren Körper haben. Sie wären nur durch interdisziplinäre Forschung nachzuweisen. Dazu wäre aber ein Wille erforderlich – auch ein Wille, der mögliche unangenehme Ergebnisse zu akzeptiert. Alle Fachgebiete kommen derzeit zu widersprüchlichen Ergebnissen. Für uns alle bleiben dadurch dauerhaft viele Fragezeichen.
Keine gesicherten Erkenntnisse
Warum akzeptieren andere Länder nur wesentlich niedrigere Strahlungs-Grenzwerte? Warum werten Studien die 1–2 % der Elektro-fühligen allein in Deutschland als Fußnote (Das entspricht immerhin der Einwohnerzahl einer Stadt wie Frankfurt) ? … von gesicherten Erkenntnissen zur Krebs-Verursachung und dem Einfluß auf unsere Zellen und unser Erbgut ganz abgesehen …
Was heisst das für jeden von uns?
Wir bleiben hinsichtlich der wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Handystrahlung auf uns selbst gestellt. Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob und wie zu handeln ist.
Wäre es so abwegig unseren diffusen Ängsten und Gefühlen einmal zu vertrauen, die uns signalisieren, dass sich etwas "eigenartig" anfühlt, wenn wir unser Handy (häufig) benutzen? Unser Gefühl ist doch in dieser Diskussion das beste Maß, das wir haben. Vertrauen wir einfach mal unserer inneren Stimme.
Wir alle leben mit und durch digitale Kommunikation. Tun wir uns selbst einen Gefallen und gehen damit auch bewußt um. Wir haben nur diesen einen Körper.