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Was Du über den "SAR-Wert" wissen solltest

Aktualisiert: 24. Feb. 2022

Vor 20 Jahren noch vielbeachtet und diskutiert, ist er völlig aus der öffentlichen Diskussion verschwunden: der SAR-Wert.

Er gilt aber nach wie vor als internationaler Norm-Wert für die Strahlenbelastung unseres Körpers durch Handystrahlung. Wir sagen, was er bedeutet und warum das für Dich wichtig sein kann.



Die Abkürzung SAR steht für "Spezifische AbsorptionsRate" (oder englisch: Specific Absortption Rate) und gibt an, wie sehr die Strahlenbelastung hochfrequenter elektromagnetischer Felder auf Material (also auch auf unser Körpergewebe) einwirkt.


Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definierte hierzu eine allgemeine Norm und dazu einen Grenzwert, der von vielen Ländern übernommen wurde, auch Deutschland. Einige Länder wie beispielsweise die USA setzen den SAR-Wert jedoch wesentlich niedriger an.


Was sagt der SAR-Wert aus

Im Gegensatz zur SAR (der spezifischen Absorbtionsrate), die je nach den tatsächlichen Gegebenheiten schwankt, ist der SAR-Wert ein theoretischer Wert unter Laborbedingungen. Er gibt bei einem Gerät (z.B. einem Smartphone) die maximale Energie an, die ein Material (z. B. unser Körpergewebe) in Form von Sendeleistung eines elektromagnetischen Feldes aufnimmt. Die energetische Wirkung ist Wärme. Er wird in Watt pro Kilogramm (W/kg) angegeben.


Der aktuell gültige Grenzwert in Deutschland liegt bei 2 Watt pro Kilogramm (W/kg) Körpergewebe bei der Messung direkt am Kopf.


Die Stärke der Sendeleistung variiert aber ständig und ist noch dazu von verschiedenen Faktoren abhängig, z.B.:

  • Wie weit ist der nächste Sendemast entfernt.

  • Wie steht der aktuelle Sendemast zum Körper.

  • Wie nah haben wir das Gerät am Körper.

  • Besteht dort, wo wir sind eine gute Netzabdeckung (Empfang).

  • Wie viele und wie stark stören andere Netze.

Es wird zwischen der Ganz- und teilweisen Bestrahlung unterschieden. Eine Ganzkörperbestrahlung ist beispielsweise in der unmittelbaren Umgebung eines Sendemasts (heißt: ca. 10m) gegeben. Ansonsten wird sehr fein zwischen Teilstrahlungen unterschieden. Haben wir beispielsweise ein Smartphone direkt am Ohr oder in einer Tasche oder im Rucksack am Körper. Die Strahlungsintensität nimmt nämlich exponentiell zu, je näher wir ein Gerät am Körper führen.


Welche Auswirkungen hat die Strahlung?

Wir bemerken die Auswirkungen dieser nicht ionisierenden hochfrequenten elektromagnetischen Felder (was wir hier umgangssprachlich "Strahlung" nennen) durch Erwärmung: unsere Ohren werden bei längerem Telefonieren warm.


Forschung ist sich uneins

Auch nach 30 Jahren Mobilfunk gibt es zur Schädlichkeit von Handystrahlung immer noch keine klare Aussagen. Studien beweisen sowohl eine Beeinflussung wie auch keine. Das kommt ganz auf die jeweilige Studie an. Das macht es uns nicht gerade einfacher. Grundsätzlich liegt das daran, dass laut den allermeisten Studien kein eindeutiger kausaler Zusammenhang nachgewiesen werden kann. Was meint das? Es kann nicht eindeutig bewiesen werden, dass die Handystrahlung für unterschiedliche krankhafte Vorgänge in unserem Körper direkt und allein verantwortlich zeichnet. Und deshalb kommen sehr viele Studien zu dem Schluss, das die Strahlung unbedenklich ist.


Dabei wird aber nicht in Frage gestellt, ob ein solcher kausaler Zusammenhang in einem derart komplexen System, wie es die Natur und damit auch unser Organismus ist, überhaupt die richtige Fragestellung und Herangehensweise ist. Eine holistische (ganzheitliche) Betrachtungsweise unter Einbeziehung vieler Faktoren böte ein wesentlich aufschlußreicheres Bild. Doch dazu wäre die Zusammenarbeit unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen nötig.


Weder die Wirtschaft noch unser Lebensstil wollen "genauer hinschauen"

Mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen (z. B.: 5G, alternativer Netzausbau durch Funk statt Verkabelung, Digitalisierung und "smarter" Ausbau in jedem Lebensbereich) möchte ich die Frage in den Raum stellen, wie viele Unternehmen und Institutionen, aber auch wir selbst ein echtes Interesse daran haben sich mit den tatsächlichen Auswirkungen nicht-ionisierender hochfrequenter Felder auf unsere Gesundheit auseinanderzusetzen. Was hieße das für unser Leben, wenn doch bewiesen würde, dass diese Strahlung in der aktuell eingesetzten Stärke und Frequenz gesundheitsgefährdend wäre? Wer würde sagen: "Nein, wenn es so ist, dann nutze ich kein Smartphone, kein W-LAN oder keine Mikrowelle mehr!" Würden wir auf kommende Errungenschaften wie beispielsweise autonomes Fahren verzichten? Mal Hand aufs Herz …


Was wir alle gerne hätten, sind Geräte, die quasi nur funken, aber nicht strahlen.


Politik ist nicht interessiert

Von staatlicher Seite können wir keine Unterstützung erwarten. Die aktuell geltenden Grenzwerte stammen aus dem Jahr 1999 und berücksichtigen weder 4G und schon gar nicht 5G. Sie stammen aus einer Zeit, als Angela Merkel noch Umweltministerin war. Damals stahlten weder bis zu 20 W-LANs in unser Wohnzimmer (es gab noch kabelgebundene Modems …) noch gab es Smartphones.


Eine Revision der Grenzwerte findet einfach nicht statt. Auch die ICNIRP (International Commission on nun-ionizing Radiation Protection), eine unabhängige Vereinigung, deren Empfehlungen nahezu alle westlichen Länder einschließlich der WHO folgen, sieht keinen Grund für eine Revision.


Dass eben diese ICNIRP seit Gründung wiederholt in der Kritik steht, da leitende Mitarbeiter enge Verbindungen zur TelKo-Branche pflegen bzw. direkt von dort kommen und die Organisation selbst (nachweislich in Teilen) von der TelKo-Industrie finanziert wird, sei nur nebenbei erwähnt. Dass der Verein in Deutschland in einem Gebäude des BfS (Bundesamt für Strahlenschutz) residiert, macht deren Repuation (sagen wir mal) nicht vertrauenswürdiger.


Fazit: Wir müssen einmal mehr selbst entscheiden und handeln. Der SAR-Wert ist kein statischer, sondern nur ein grober Richt-Wert, den viele Faktoren beeinflussen.


Was Du beachten kannst

  • Achte beim Kauf Deines neuen Mobiltelefons auf den SAR-Wert. Das Bundesamt für Strahlenschutz führt eine umfangreiche Liste, die Du hier findest.

  • Gerade elektro-sensible Menschen sollten die Auszeichnung des "Blauen Engels" achten. Geräte erhalten diese Auszeichnung nur, wenn sie einen SAR-Wert unter 0,5 W/kg bei der Messung direkt am Ohr und unter 1 W/kg am Körper aufweisen.

  • Telefoniere nur bei gutem Empfang und nicht zu lange.

  • Hier findest Du weitere Tipps, die Dich dabei unterstützen Strahlung zumindest etwas einzudämmen.

  • Nutze die Harmonisierung durch die Abschirm-Schilder von Hennig Balance.


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